Situation
Crumstadt ist eine dörflich strukturierte Gemeinde im südhessischen Ried mit kleinmaßstäblicher Bebauung, durchmischt von landwirtschaftlichen Hofreiten in Fachwerkarchitektur. Diese Hofreite umfasst außer einem intakten Wohngebäude und einem ebenfalls intakten Zwischenbau eine stark beeinträchtigte Scheune sowie ein marodes landwirtschaftliches Nebengebäude.
Aufgabe
Die Scheune soll zur Werkstatt für einen Zimmereibetrieb umgebaut und das Nebengebäude durch ein neues Funktionsgebäude für Büros, Personalräume sowie Lager ersetzt werden.
Lösung
Die Scheune, ein Fachwerkbau, erhält zur Hofseite eine wärmedämmende (und für hinreichende Helligkeit sorgende) Hülle in Form einer Stahlpfosten-Riegel-Konstruktion mit großen Glasflächen.
Das neue Funktionsgebäude, ein Holzständerbau, der in seinem Maßstab weitgehend dem Vorgängerbau entspricht, nutzt die vorhandene straßenseitige Bruchsteinwand als Außenwand weiter; seine ansonsten vertäfelte Fassade korrespondiert farblich damit und variiert so den Dialog von Alt und Neu auf ihre Weise.
Die Neuerungen arrondieren das Anwesen insgesamt.
Bauherr: Jan Wenner, Werkstätte für handwerkliche Denkmalpflege
Baurecht: § 34 BauGB, Dorferneuerungsprogramm des Landes Hessen
Gebäudetyp: Funktionsgebäude
Bauweise: Fachwerk (Bestand Scheune), Holzständerbau (Neubau)
Baubeginn: 2006
Fertigstellung: 2008
Flächen: Nutzfläche 183 m² (Neubau) + 150 m² (Bestand Scheune), Kubatur gesamt 770 m³
Energetischer Standard: Niedrigenergiestandard entsprechend Energieeinsparverordnung
Leistungsphasen: 1–4, 5, 8